Freitag, 21. November 2014

Waiuku bis Coromandel

Liebe Leute,


Natürlich ist es logisch, daß wenn wir am Dienstag ankommen, der nächste Tag ein Mittwoch ist. Dass Mittwoch Quiz-Night in Waiuku ist, hatte ich jedoch nicht mehr auf dem Schirm. Was solls, da muss man halt mit. Außerdem gabs ein Wiedersehen mit Andy, der inzwischen kurze Haare hat und mit Bernie Häuser baut.


In den nächsten Tagen versuchen wir ein Auto zu finden, was uns beim zweiten Ausflug nach Auckland auch gelingt: Honda Odyssey, Baujahr 95, 230.000 km. Dabei haben wir den Schlafkomfort, gegen Fahrkomfort und Allradantrieb eingetauscht. Bis jetzt funktioniert das so ganz gut.


Natürlich vergessen wir Sandros Geburtstag nicht und stoßen mit Ulrike und Bernie darauf an. Neues Getränk: Guaven-Annanas-Saft mit Wodka. Mhh. Happy Birthday Sandro!


Langsam wird es Zeit die Sachen zu packen und endlich raus zu gehen. Raus aus der Sadt, raus aus der Komfortzone, rein in die Natur, rein ins wilde Neuseeland. Die Entscheidung lag auf der Hand, Coromandel, die Halbinsel gute 150 km von Auckland entfernt, praktisch gleich um die Ecke.

Vorher galt es noch diverse Ausrüstungsgegenstände zum campen kaufen wie z.B.: Matratze fürs Auto - im Warehouse 170,- für ein Stück Schaumstoff, im 2nd Hand Store 3,- für eine benutzte aber dicke Federkernmatratze - , Espressomaschine, Dosenöffner, Filetiermesser (zur Fischverarbeitung), Wäscheleine und Klammern, Bodum Kaffeemaschine und ein paar Kisten um alles zu verstauen. Einen Gaskocher, Geschirr, Besteck und Stühle gab es schon zum Auto dazu.

Erster halt Thames, das Tor zur Halbinsel: Ein Angelladen wird von uns aufgesucht und um 3 Ruten, Sehne, Köder und Haken erleichtert. Natürlich im Gegenzug um ein paar 100$ reicher.

Erste Campingnacht: Wildcampen am Strassenrand. Einem Ortsansässigen scheint das nicht zu gefallen, daher werden wir am nächsten Morgen von einem DOC (Department of Conservasion) Mitarbeiter angesprochen: "Free Camping ist hier nicht gestattet. Das kostet 200,-$ Strafe, ich will euch aber kein Geld abknöpfen, also komm mal mit rüber zu meinem Auto und wir tun so, als ob du mir jetzt 200,-$ gibst. Der Typ der angerufen hat sitzt nämlich in dem Haus da drüben hinter der Gardine" - "Cool, thanks man, sorry for free camping"

Seit dem suchen wir offizielle Campingplätze auf und zahlen 10,-$ pro Nase.

Wir übernachten auf dem Fantail Campground auf Far North Coromandel. Die Straßen sind nicht mehr asphaltiert und teilweise sehr schmal. Es geht hoch und runter und nur äußerst selten geradeaus.


Die ersten Versuche einen Fisch aus dem Wasser zu holen enden mit dem Verlust diverser Haken und Köder.



Gut. Gehen wir halt mal auf einen Walk der hier direkt am Campground startet. Es ist steil, sehr steil, zu steil. Puhh, nach 30 Minuten kehren wir um.

Okay, okay wir lassen uns nicht entmutigen, nehmen eine kalte Dusche am nächsten Morgen und fahren weiter zum Stony Bay Campground. Ein großer Campingplatz der kaum besucht ist, es ist halt noch Vorsaison.

Natürlich schnappen wir uns die Angeln und versuchen unser Glück. Wir sind jetzt auf der Pazifikseite in einer Bucht. Es gibt hier nicht solche großen Wellen wie im Golf von Hauraki. Der Wind kommt von Westen. Da zuckt die Spitze und ein Fisch hängt am Haken.



Fragt mich nicht wie der heißt, ich hab ihn wieder rein geworfen. Wir bleiben ein paar Nächte hier und unternehmen weitere Versuche etwas essbares zu angeln. Dabei beobachten wir einige Rochen die ganz nah am Ufer vorbei gleiten. Da zuckt wieder die Spitze und wir haben unsere erste Mahlzeit.



Zwar wissen wir auch diesmal nicht was wir da rausgeholt haben, es sieht jedoch zumindest essbar aus. Nun kommt das Filetiermesser zum Einsatz.


Jetzt geben wir noch Salz und Pfeffer dazu, wälzen die Teile in Mehl und ab gehts in die Pfanne. Mhh, sehr lecker. Am nächsten Tag machen wir das gleiche nochmal, mit den gleichen Fischen nur diesmal ohne filetieren. Auch nicht schlecht, aber nicht ganz durch.

Nach dem Abendbrot sitzen wir im Auto und schauen den Wolken beim vorbeiziehen zu, trinken ein paar Bier und wenns dunkel ist gehen wir schlafen.


Dabei fällt uns ein, wir wollten ja noch auf einen Walk gehen. Auch dieser startet direkt am Campground, ein guter Plan für morgen. Frühstück, Kaffee, Zähneputzen und auf gehts.

Das geht sich diesmal viel entspannter an. Es geht zwar auch bergauf aber längst nicht so steil. Es gibt verschiedene Routen, wir entscheiden uns für die Strecke zum Lookout. Eine gute Stunde durch den Bush laufen, auf dem hervorragend ausgebauten Wanderweg, prima! Nette Aussichten gibts bereits zwischendurch.



Nach knapp 5 Kilometern erreichen wir dann endlich das Ziel, ich muss sagen, das hat sich echt gelohnt.


Danach gehts den ganzen Weg wieder zurück. Wir springen schnell in den Pazifik und aufgrund der Wassertemperatur auch schnell wieder raus. Die anschließende kalte Dusche ist dagegen deutlich wärmer.

Ich habe die Strecke per GPS getrackt, kann hier aber leider keine Dateien hochladen. Wen es interessiert, schreibt mir eine Mail und bekommt den Track als .kmz oder .gpx

Der nächste Tag beginnt trübe, wir eintscheiden uns weiter zufahren und einen Campingplatz mit Strom und Internet aufzusuchen, damit ich diesen Post hier absetzten kann.

Liebe Grüße, bis bald.
Walla u. Oere

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

großartig. ich bin wieder voll drin!
sehr schöne reisebeschreibungen.
jedesmal rutscht mir das herz in die hose....
und schöne grüße an walla!!!

gudde reise weiterhin. s. :-)

Anonym hat gesagt…

Sehr schön. Nur bei Video ein is mir übel geworden. Trotzdem mehr davon