Dienstag, 11. November 2014

BHHH+

Hallo Daheim und anderswo, wir sinds wieder. Bandung hat uns assimiliert. Rere und Ali und diverse andere deutsche, indonesische und internationale Bekanntschaften haben dazu beigetragen, auch die vielen rauchenden Köpfe, die sich täglich neue Programmcodes und Animationen im Haus unserer überragenden Gastgeber ausdenken.


Bandung hat seit vielen Jahren erstmals wieder den nationalen Fußballpokal gewonnen. Womöglich hat unsere Anwesenheit als frisch gebackene Weltmeister die Mannschaft beflügelt? Wahrscheinlicher ist es jedoch, dass der neue Bürgermeister von Bandung die gegnerische Mannschaft "besänftigt" hat.

Seit 3 Tagen ist die ganze Stadt am feiern, was sich auch im ohnehin schon krassen Verkehrsaufkommen bemerkbar macht. Hier fährt man nicht Autokorso sondern Mopedkorso. Manchmal geht einfach gar nichts mehr.



Und wenn es dann doch mal vorwärts geht, ist es laut, chaotisch und gefährlich, zumindest aus der Sicht eines Durchschnittseuropäers.




Jedenfalls tasten wir uns vorsichtig Moped fahrend durch den Großstadtmob, oder werden von Ali und Rere nach Feierabend chauffiert. Wir besuchen einen Massagetempel, der uns auf Grund von Verständigungsproblemen eine 1-stündige Fußreflexzonenmassage verabreicht, ein 5 stöckiges Elektronikshoppingcenter, dessen erste 3 Etagen ausschließlich Mobiltelefonen gewidmet ist. Es gibt auch ein (Moped)parkhaus.


Auch traditionelle indonesische Musik und Tanz lassen wir uns nicht entgehen.




Es gibt hier eine Bar namens "Soldatenkaffe". Dort kann man alle möglichen Relikte aus dem 2. Weltkrieg bewundern. Handgranaten, ein Motorrad, Stahlhelme, Adolf-Portaits und diverse Zitate von ihm. Einmal erlangte das Café internationale Berühmtheit und musste schließen. Ein halbes Jahr später hat es an anderer Stelle wiederöffnet. Zwar gibt es jetzt kein Nazi-Goreng mehr, aber immerhin kommt das Geschirr noch im klassischen Hakenkreuz Design.


Das prägenste Erlebnis war jedoch sicherlich der 150. Jubiläumslauf der Bandung Hash House Harriers. Ali hat uns schon die ganze Woche heiß gemacht, wir waren unschlüssig. Schließlich ist es kein Pappenstiel eine 6 km lange Schnitzeljagd durch den indonesischen Dschungel zu absolvieren. Doch wir waren letztendlich einverstanden, 2 deutsche aus Leipzig und ein Freund von Ali der aus Singapur zu Besuch war, haben auch zugesagt. Wir hatten ja keine Ahnung was uns erwartet. Kurze Einweisung von Veranstalter und los gehts.
Der erste Anstieg in die Berge war ca. 200m lang und so steil, daß man jeden Moment befürchten musste gleich wieder runter zu rutschen. Die Regenzeit hat gerade begonnen, der Boden war dementsprechend aufgeweicht und rutschig. Danach war ich so fertig, daß ich schon fast wieder umkehren wollte. Glücklicherweise gab es danach nur noch kurze Steigungen und Gefälle und tatsächliche auch ebene Wegabschnitte.


Das fiese an der ganzen Sache war, daß derjenige, der die Fährte gelegt hatte, manchmal auch Fallen eingebaut hat. Das heißt, die alle 50m vereinzelt gestreuten Papierschnipsel, führten in eine völlig andere Richtung und hörten dann plötzlich auf. Das Gute daran war, wenn man letzter ist und die Spitze keine Schnipsel mehr findet und umdreht, ist man plötzlich wieder vorn!


Eine deutsche Bekannte von uns ist dann eine halbe Stunde vorm Ziel von einer der zahlreichen Brücken aus zwar robustem aber nassem, rutschigen Bambus gefallen. Die vom aufgeweichten Boden zugeklebten Schuhprofile taten den Rest. Es sah nicht schön aus, zum Glück hat sie aber bis auf ein paar Schürfwunden und nassen Sachen keine ernstahften Verletzungen davongetragen.




Mit der letzten Splittergruppe von ehemals ca. 25 Leuten sind wir dann erschöpft und glücklich wieder am Ausgangspunkt angekommen. Kollateralschäden: Stefan bekam eine Blase an der Ferse und wurde von irgendetwas in den Unterarm gestochen, was ein leichte Schwellung nach sich zog. Ich bin bis auf ein paar Kratzer an den Unterschenkeln vergleichsweise glimpflich davongekommen.
Danach gab es eine große Runde in der die Vorfälle des Hashs und sonstige Ereignisse ausgewertet wurden und endlich das getan wurde, worauf die ganze Aktion von vorn herein eigentlich abzielte: Bier trinken!



Außerdem gabs reichlich zu essen: Bohnen, selbstgemachte Burger und gegrillte Maiskolben. Zwei neue Organisationsmitglieder wurden mit Eiskübeln auf die Namen "sexy phone" und hab ich vergessen getauft. Gegen 22.00 Uhr waren wir wieder zu Hause und blieben auch dort, währen der Rest unserer Truppe (Ali, Rere, Jens und Jessica aus Leipzig, Ina, eine Freundin von Rere und Jan der aus Singapur zu Besuch war) die nächste Bar ansteuerten.

In zwei Tagen geht es weiter nach Neuseeland, bis bald, bis dann.


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Herrlisch. Endlich bewegt ihr euchmal nicht nur in Richtung bars usw.
& Und endlich ist mal Bewegung in Stefans Gesicht ! 😉
Habt euch wohl. Gutenflug. Sagt bescheid, wenn ihr dort seid. Üprikenz, Frau Merkel war gerade in NZ!!!! Sanne