wir mäandern uns weiter in Richtung Süden auf dieser wunderschönen Halbinsel. Als Andenken an die Stony Bay nehmen wir die Spuren der ersten Sandflybisse mit.
Nach 1-2 Tagen setzt ein Juckreiz ein, welchem mit Kratzen eine ungeheure Befriedigung und ein wiederum gesteigerter Juckreiz abgewonnen werden kann. Wer sich in diese Spirale hinein steigert wird bluten! Wir geben unser Bestes dem Verlangen so gut es geht zu widerstehen, dumm nur wenn man im Schlaf der Versuchung erliegt.
Ein weiterer Walk steht an. Wir wandern zum Cathedral Cove, ein von Wellen und Gezeiten geformter Felsen zum durchlaufen. Steter Tropfen höhlt den Stein.
Die Kraft des Wasser bringt interessante Formen hervor. Irgendwann wird auch dieser Klotz zu feinem, weißen Sand zerrieben sein.
Weiter gehts zum Hot Water Beach, an dem sich Heerscharen von Touristen einen kleinen Spaten ausleihen, um damit am Strand ein kleines Loch zu buddeln. Da versuchen sie sich dann rein zulegen und freuen sich wenn sie eine Stelle mit warmen Wasser gefunden haben... - weiter.
Natürlich versuchen wir weiterhin zu jeder Gelegenheit essbares aus dem Pazifik zu fischen. Leider ohne Erfolg.
Wir beschließen in den nächsten paar Tagen vorzugsweise an den zahlreichen Flüssen zu campen, um dort ein paar Forellen zu fangen und gelangen so in den Coromandel Forest Park. Die Flüsse führen glasklares Wasser und man kann deutlich sehen, dass sich darin kein einziger Fisch verbirgt.
Ok, scheint wohl doch etwas zu flach zu sein. Das gleiche Bild zeigt sich bei den nächsten beiden Campingplätzen/Flüssen. Gehen wir halt mal wieder auf einen Walk. Dieses mal zu einem Wasserfall.
Der Track ist gut ausgebaut. Wir schlängeln uns durch den Bush, ein paar steilere Abschnitte bringen unseren Kreislauf in Schwung. Eine Stunde und ein paar Brücken später landen wir auf einer Aussichtsplattform, von der aus man das Wasser beim fallen beobachten kann.
In der Mitte und ganz unten sind zwei Becken zum schwimmen. Ein extrem steiler Abstieg, der offensichtlich nicht zum Track gehört bringt uns nach unten. Huh, ich bade die Füße, für den Rest des Körpers ist es mir einfach zu kalt. Um uns den krassen Anstieg auf dem Rückweg zu ersparen, entscheiden wir uns abzukürzen und einfach den Fluss hinunter zu laufen. Das geht teilweise ganz gut, teilweise müssen wir kleine Haken durch den Bush schlagen, diesmal ganz ohne Track.
Da kommt schon eine der Brücken, die wir auf dem Hinweg überquert haben, also zurück auf den Wanderweg und sicher zum Campingplatz.
Wir suchen nochmal einen Angelladen auf, um uns mit weiteren Kunstködern auszustatten. Der Verkäufer ist sehr auskunftsfreudig und gibt uns ein paar Tipps, wo denn nun die Forellen auf unsere Haken warten - nichts wie hin da. Klar, es gibt wieder einen Track, diesmal eher mäßig begehbar. Der Regen der vergangenen Nacht und die Angelruten und Ausrüstung in der Hand machen die Sache auch nicht leichter. Das Ufer ist derart bewachsen, dass wir den Fluss kaum erreichen. Wir fangen nichts. Dafür sind unsere Füße nass und unsere Schuhe von einer braunen Schicht Matsch überzogen.
Noch eine Nacht bis wir in Ohiwa zum wwoofen verabredet sind. Da wir jetzt den Golf von Hauraki, den Pazifik und diverse Flüsse beangelt haben, fehlt uns noch ein See auf unserer Liste, also ab Richtung Rotorua.
Ein Gebiet mit vulkanischen Aktivitäten, die Stadt stinkt nach faulen Eiern.
Von den vielen Seen in der Region suchen uns den Okareka See aus und werfen die Routen von einer Steilwand aus. Man kann den Köder im Wasser gut erkennen - glasklar. Plötzlich sehe ich einen großen Brocken meinem Köder hinterher schwimmen. Jetzt schnapp doch zu! Nein, leider wieder nichts.
Je später der Abend desto voller der Campingplatz. Wir trinken noch ein Bier und schauen auf den See. Morgen gibt es wieder ein richtiges Bett und vernünftiges Essen.
Am frühen Nachmittag kommen wir in Ohiwa an. Der Briefkasten mit der Adresse ist schnell gefunden, aber wo ist das Haus? Natürlich, der kleine Weg hier, der steil bergauf geht und ganz und gar nicht danach aussieht führt auf einen kleinen Hügel zum vorletzten Haus am Ende des Weges - Fantail Cottage
Hier wohnen also Meg und Mike, nebenan steht ein Wohnwagen an den eine kleine Hütte angebaut ist. Das wird wohl unser zu Hause für die nächste Woche sein. Wir treffen Mike und zwei Freunde von ihm an, die uns noch etwas verkatert von ihrer "Alice im Wunderland" Party begrüßen. Unser Job für die nächsten Tage: Treppen bauen, die den Hügel hinunter zum Strand führen, wo die Kajaks liegen. Somit haben Meg und Mike einen eigenen Zugang zum Grundstück und sind nicht auf den öffentlichen Weg angewiesen. Die Aussicht ist wiedermal vorzüglich.
So weit bis hierhin. Seid ganz lieb gegrüßt. Bis bald.
eure Reisenden.
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